Kolumne – Zum Internationalen Frauentag
Am heutigen 8. März, dem im Allgemeinen anerkannten „Internationale Frauentag“ habe ich selbstverständlich meiner Frau einen Blumenstrauß überreicht und ihr herzlichst gedankt. Auf diesem Wege beglückwünsche und danke ich auch allen Frauen für immer wieder vollbrachte Leistungen und die Fürsorge sowie Unterstützung für die Männer- und Kinderwelt. Der wirkliche Dank wäre eine Gleichberechtigung, durchgesetzt über 356 Tage des Jahres.
Die Gleichberechtigung der Frauen steht in Deutschland zwar im Grundgesetz und wird von vielen immer wieder betont, aber die Gleichstellung ist noch lange nicht durchgesetzt. Es gibt leider immer noch gravierende Unterschiede in der Bezahlung der Arbeit sowie damit in der Rentenversorgung und wir quälen uns mit einer Frauenquote, die nun überall beschlossen wird. In den Köpfen sind wir lange noch nicht da, wo wir sein könnten.
Frauen wollen keine Sonderrechte! Sie brauchen keine Sonderrechte, sondern die Menschenrechte, die allen Menschen zustehen! Nicht umsonst haben die Vereinten Nationen den Weltfrauentag in diesem Jahr unter das Motto 'Planet 50-50 by 2030: Step It Up for Gender Equality' gestellt. In Deutschland lautet das Motto 'Heute für morgen Zeichen setzen!'.
Aber brauchen wir diesen 8. März als offiziellen Erinnerungstag überhaupt noch? Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat zum Weltfrauentag auf internationaler Ebene verglichen, wo Deutschland so steht, wenn es um Berufs- und Lebensumstände von Frauen geht – unser Land schneidet dabei nicht schlecht ab.
Ja passt doch! Was soll der olle Gedenktag? Na, er soll zum Beispiel daran erinnern, dass es noch viel zu viele Frauen und Mädchen gibt, für die eben die allgemeinen Menschenrechte nicht gelten. "Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine der am weitesten verbreiteten und systematisch begangenen Menschenrechtsverletzungen", formuliert es die Bundeszentrale für politische Bildung.
Erschreckender ist, dass sich ein neues Feindbild Frau herauskristallisiert, das in Beispielen nachvollziehbar bereits in Hass umschlägt. „Frauenhass ist ein gefährlicher Anknüpfungspunkt, um sich zu radikalisieren“ schreibt Anne Helm. Attentäter, wie Brevik in Norwegen, Minassian in Toronto und auch die in Halle sowie Hanau agierten unter anderem auch aus der Überzeugung, dass Frauen an allem Schuld seien. Wer dieser Verschwörungstheorie anhängt gleitet auch schnell zu anderen Hassauffassungen, wie Rassismus oder Judenfeindlichkeit über. Frustrierte Männer bestärken sich ungehemmt in der eigenen Misere und Leidensrolle, weil sie keine Freundin haben, weil Frauen erfolgreicher sind, weil Frauen Männer diskriminieren, weil sie nicht als Subjekt des Sex bereitstehen und im Netz spricht man davon, dass der Feminismus schuld an weniger Kindern hätte und dadurch ein „Bevölkerungsaustausch“ stattfände.
Lassen wir weder diese Hasstheorien zu und schützen uns und unsere Frauen vor diesem Terror. Schenken wir lieber das ganze Jahr, jeden Tag Blumen und nicht nur Blumen als Zeichen unserer Wertschätzung und Liebe. Danken wir, dass die Frauen unter Schmerzen unsere gemeinsamen Kinder geboren haben und die Hauptlast bei ihrer Entwicklung tragen. Danken wir es mit mehr umarmen und weniger meckern
Ihr Re(h) Auge
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