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Im Zweifel für den Frieden

27. 02. 2022

Persönlich bin ich neben dem Schock sehr irritiert, ja entsetzt. Russland, Putin erklärt in der Nacht in einer Ansprache an das russische und ukrainische Volk sowie an das westliche Militärbündnis, die NATO, dass er eine großflächige „Sonderoperation der russischen Armee in der Ukraine“ befohlen habe, um diese zu "entmilitarisieren und [zu] entnazifizieren" und die Verantwortlichen für den Völkermord an den Russen vor Gericht zu stellen. Das bedeutete die Ausrufung eines Kriegs gegen den Nachbarstaat und einen klaren Bruch des Völkerrechts. Diese gilt es zu verurteilen, genauso wie wir es bei den Kriegen der USA und der NATO gegen Afghanistan, Irak oder Jugoslawien taten. Die Forderung lautet: Schluss mit dem Krieg und sofortige Rückkehr zum Frieden in Europa und für alle Völker in der Welt, die doch so zerbrechlich ist.

In der für mich völlig unverständlichen Lage erheben sich tausend Fragen. Wir wissen viel zu wenig, oft auch nichts, obgleich wir in den zurückliegenden Jahrzehnten gelernt haben, dass im Krieg die Wahrheit zuerst stirbt. Wieso konnte es nach dem kürzlichen Dialogmarathon in Moskau, Genf, Paris, Berlin oder auch per Telefon mit Washington zu einem solchen, mir unerklärlichen Entschluss der russischen Führung kommen? Bislang war mir immer das Lied „Meinst Du die Russen wollen Krieg?“ im Gedächtnis. Doch was passiert jetzt? Auf diese Frage könnte man mit Gegenfragen antworten, nämlich was war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte und dazu führte, dass Russland den Rubikon überschritt? War es die Einsicht in den Unwillen der Ukraine und seiner Unterstützer, zu einer friedlichen Lösung des innerukrainischen Konflikts auf der Grundlage der Minsker Abkommen zu gelangen und dem acht Jahre währenden Leid der Menschen in der Ostukraine ein Ende zu setzen? Oder war es vielleicht die tief im Gedächtnis des russischen Volkes verwurzelte und nicht unbegründete Angst, in eine ähnliche Situation zu geraten, wie die Sowjetunion vor und während des 2. Weltkrieges? Waren etwa für Russland die Sicherheitsrisiken in der Kräftebilanz mit der NATO so groß geworden, dass es unmöglich war, auf andere Weise zu reagieren? Bedurfte es nach den Gesprächen mit Biden, Scholz und Makron schon keines weiteren Beweises dafür mehr, dass die USA und ihre NATO-Partner nicht gewillt sind, ihren Kurs der militärischen Einkreisung und wirtschaftlichen Schwächung Russlands zu beenden und zu einem System der gemeinsamen Sicherheit überzugehen? Oder besann sich Russland einfach des Beispiels Kosovo, um im Osten Europas eine neue Sicherheitsstruktur zu etablieren?

Was es auch immer war. Mein Appell richtet sich an alle, die direkt oder auch indirekt für diese gefährliche Situation Verantwortung tragen. Es ist fünf vor zwölf. Besinnen sie sich. Überwinden sie ihre Vorurteile und Ambitionen, allein den Globus beherrschen zu wollen. Wie schnell führt ein territorial begrenzter Krieg zu einem Weltenbrand, bei dem niemand überleben wird. Erinnern wir uns auch an die Geschichte der Weltkriege, den Einsatz der Atombombe durch die USA, der Ereignisse in Jugoslawien, insbesondere den Kosovo, die Irak und Libanon Lüge, den sinnlosen Krieg in Afghanistan u.a.m. durch die westliche Allianz unter Führung der USA. Kehren sie alle an den Tisch des Dialoges zurück und suchen sie aufrichtig nach Lösungen, wie der Frieden, der in Europa 77 Jahre gehalten hat, wiederhergestellt und bewahrt werden kann. Das allerdings geht nur, wenn man bereit ist, seinem Gegenüber zuzuhören und dessen Befürchtungen ernst zu nehmen. Stellen sie auf diese Weise wieder Vertrauen her, das nicht zuletzt auch durch die Sanktionen untergraben wurde.

Die Leidtragenden von Krieg und Konfrontation sind nicht jene, die an den Hebeln der Macht sitzen. Es sind die Völker und insbesondere die Schwachen, die die Folgen zu spüren bekommen. Das trifft gleichermaßen auf das Verhältnis zwischen den Staaten zu. Oder ist jemand der Auffassung, dass eine Ausweitung des Krieges oder eine Fortsetzung der Sanktionsspirale zuerst die USA und deren Bevölkerung treffen? Ich möchte nicht mein heutiges Erdgas gegen teureres und schmutziges USA–Flüssiggas eintauschen. Gerne wüsste ich auch, ob die USA ihren überaus lukrativen, mehr als umfangreichen Erdölimport aus Russland einstellen?

Im Zweifel immer für den Frieden! Schluss mit Krieg! Auf in einen zielführenden Dialog!

 

Ihr Re (h) Auge

 

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