Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Buchlesung "Täve"

21. 07. 2020

Der Buchtipp „Was mir wichtig ist“ von Täve Schur regte mich an, das Buch zu bestellen und natürlich sofort zu lesen. Als Kinder wollten wir alle wie Täve werden und fuhren wie wild mit dem Fahrrad. Kein Wunder, dass man in dem Buch viele Parallelen zum eigenen Erleben wiederfindet.

Auf diesem Wege möchte ich mit dem gebotenen „Corona-Abstand“ aus dem Buch „lesen“ und damit alle teilhaben lassen. Vielleicht den einen oder anderen auch anregen, dass Buch sich zu beschaffen. Die Genehmigung des Eulenspiegelverlages liegt mir vor.

(hier nochmals der Buchtipp vom 04. Juli 2020)

 

1. Leseausschnitt (Buch Seite 16)

 

Im Vorfeld der Olympischen Spiele 1964 fanden deutsch-deutsche Ausscheidungswettkämpfe statt, Zum dritten Male trat bei Spielen eine gesamtdeutsche Mannschaft an und die Athleten aus der DDR und der BRD ermittelten in Wettbewerben ihre Besten, die die Fahrkarte erhalten würden. Auf der Autobahn bei Erfurt starteten jeweils fünfzehn ostdeutsche und westdeutsche Rennfahrer. Für mich war schon bald der Wettkampf zu Ende, ich landete im Graben. Damals sagte ich, dass mich eine Trinkflasche zum Straucheln gebracht habe. Das war eine politische Notlüge. Ein westdeutscher Rennfahrer hatte mich mit seinem Knie vorsätzlich ausgehebelt, indem er unter mein Lenkrad gefahren war und sein Bein gehoben hatte. Ich wollte kein Öl ins Feuer des Kalten Krieges gießen. Und auch hier werde ich nicht den Namen des Fahrers nennen. Nicht nur deshalb, weil man über Tote nur Gutes sagen soll. Sondern: Irgendwann muss mal Schluss sein mit dieser ganzen Ost-West-Rederei. Denn der Graben läuft nicht von Norden nach Süden, sondern zwischen oben und unten, zwischen Anstand und Unanständigkeit, zwischen Wahrheit und Lüge. Und zwischen einem sauberen, souveränen Umgang mit unserer Vergangenheit und der Geschichtsverdrehung im Dienste der politischen Propaganda. Ich wünsche mir, dass mein Buch zu dieser notwendigen Entkrampfung beiträgt. Jeder DDR-Sportler war ein deutscher Sportler. Ich auch.

 

2.Leseausschnitte (Buch Seite 29/30/31)

 

Und nachdem die westlichen Siegermächte in ihren Zonen entschieden hatten, künftig lieber das halbe Deutschland ganz zu wollen statt das ganze Deutschland nur zur Hälfte (weil man es sich dann nämlich mit der östlichen Siegermacht hätte teilen oder es gemeinsam mit dieser verlassen müssen), gründeten die USA, Großbritannien und Frankreich den Separatstaat Bundesrepublik Deutschland. Was mit der östlichen Besatzungszone werden würde, war ihnen zunächst egal.

Nicht aber den Ostdeutschen. Die hoben danach, nach Ausrufung der BRD, notgedrungen die Deutsche Demokratische Republik mit Hilfe der Sowjetunion aus der Taufe. Und betrachteten diese DDR bis in die sechziger Jahre hinein als Provisorium, als Übergang, als Zwischenstadium. In der Nationalhymne sang man nicht grundlos „Auferstanden aus Ruinen / und der Zukunft zugewandt. / Lasst uns dir zum Guten dienen, / Deutschland, einig Vaterland“.

Das uneinige Vaterland wurde durch die Politik der BRD, durch Westintegration und Alleinvertretungsanspruch, nicht durch den östlichen Mauerbau 1961 zementiert.

Bei Welt- und Europameisterschaften, bei internationalen Wettbewerben und Ausscheidungen traten DDR-Athleten an. Deshalb galten wir als „Diplomaten im Trainingsanzug“. Mit den sportlichen Erfolgen wuchs das Interesse in der Welt an der zweiten deutschen Republik. Und daheim wuchs der Stolz auf die Athleten. Jedes Mal, wenn ein Sportler mit dem Kürzel „DDR“ auf der Brust aufs Podium stieg, die Fahne gehisst und die Hymne der DDR intoniert wurde, dann hatte „einer von uns“ gesiegt. Insofern stiftete der Spitzensport Identität. Volk und Athleten waren eins.

 

Ihr Reiner Donath                              (Fortsetzung folgt)

 

 

PS: Alle Rechte beim Eulenspiegel Verlagsgruppe Buchverlag GmbH Berlin

Kauf in allen Buchhandlungen, z.B. Micklich Strausberg

Versandservice, Zitadellenweg 24a, 13599 Berlin, Tel. 01805/ 353541, Kosten 20,00€                                                                        

 

Bild zur Meldung: Buchlesung "Täve"

Spruch der Woche

 

„Denken, was wahr ist! Fühlen, was schön ist! Wollen, was gut ist!“

(August von Platen - 1796 – 1835)

 

DENKANSTOSS

 

„Das Gewissen ist das Gesetz der Gesetze.“ 

(Alphonse de Lamartine - 1790 – 1869)

Unsere Termine

Nächste Veranstaltungen:

28. 11. 2024 - Uhr – Uhr

 

Unsere Galerie

Seite durchsuchen

Noch auf der Suche? Probieren Sie es mit einer Volltextsuche.