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2021 - Kriegstagebücher und Stolpersteine

Auf dem Weg nach Berlin

Auf dem Weg nach Berlin. Kriegstagebücher der Roten Armee berichten. Tagesetappe Rehfelde, Werder, Zinndorf

Von der Geschichtswissenschaft bislang völlig unbeachtete Kriegstagebücher der Roten Armee berichten, wie sich seit dem Morgen des 21. April 1945 die 8. Gardearmee von Seelow kommend auf ihrem Weg in die Reichshauptstadt voran kämpfte. Am Abend meldete ihr Kommandeur W. I. Tschuikow u.a. die Einnahme der im Mittelpunkt des Buches stehenden Dörfer Rehfelde, Werder und Zinndorf. Vor dem Hintergrund des am 22. Juni 1941 entfesselten Vernichtungskrieges gegen die UdSSR wird der Verlauf blutiger Schlachten vor Berlin beschrieben und das alltägliche Leben der Bevölkerung erhellt. Erstmals erstellte „Totenlisten“ nennen die Namen von Dorfbewohnern, Wehrmachtsangehörigen, Zwangsarbeitern, Rotarmisten und westalliierten Soldaten, die an der Front bzw. auf den Gemarkungen der drei Dörfer Opfer des Krieges wurden.

Das Buch, von dem mehr als 1.000 Exemplare in Deutschland und über die Landesgrenzen hinaus vertrieben wurden, traf auf große Resonanz. Davon zeugen die vielfältigen Buchvorstellungen und Pressestimmen. In der Zeitung Neues Deutschland vom 18. Juni 2021 hieß es u. a.:
„Den Autoren ist ein aussagestarker, anregender und beeindruckend gestalteter Band gelungen. […] Sie schreiben Kriegsgeschichte gleichsam »von unten«. […] Was in Eile und zeitnah notiert wurde, kann nur mit innerer Bewegung und menschlicher Anteilnahme gelesen werden. […] Erika und Gerhard Schwarz zeichnen ein detailreiches, Nachdenklichkeit erzwingendes und mahnende Erinnerungen forderndes Bild vom Geschehen in kleinen Orten der Mark Brandenburg, ein Bild, das zugleich großes »Welttheater« spiegelt.“ 

 

Bilder von der Buchvorstellung
 

Stolpersteine in Fürstenwalde

Stolpersteinverlegung in Fürstenwalde

Als vor fast genau vier Jahren Erika und Gerhard Schwarz ihr Buch „Das Rittergut Garzau und jüdische Zwangsarbeit“ im Bürgersaal der Gemeinde Rehfelde vorstellten, war ihnen noch nicht bewusst, was sie mit ihren Recherchen und den daraus gewonnen Erkenntnissen zur Regionalgeschichte bewirken würden. Heute lässt sich eine alle Erwartungen übertreffende Zwischenbilanz ziehen. Die Resonanz unter den Historikerkollegen war durchweg positiv und regte zu weitergehenden Forschungen an. Auf Lesungen bestätigte sich das große Interesse sowohl von Wissenschaftlern als auch von Laien an dem Thema. Bei Vorträgen in Schulen war es den Schülern möglich, das im Unterricht erlernte anhand der im Buch dargestellten Lebensgeschichten jüdischer Menschen zu vertiefen. Über allem aber erheben sich die persönlichen Beziehungen, die die Autoren mit Menschen unterhalten, deren Angehörigen im Buch genannt und im Holocaust ermordet wurden. Das trifft insbesondere auf Gisèle Cailloux aus Paris, die Nichte des jüdischen Zwangsarbeiters aus Garzau Werner Klopstock zu, der 1943 in einem Außenlager des KZ Auschwitz umkam.
Gisèle Cailloux weilte in den zurückliegenden Jahren oft in Rehfelde, um sich mit den Buchautoren zu treffen, Erkenntnisse und Meinungen auszutauschen und neue Ziele für weitere Forschungen abzustecken. Dass sie vor wenigen Tagen erneut unsere Region besuchte, hatte einen besonderen Grund. In Fürstenwalde wurden am 6. November vor dem Haus in der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 45 zwei Stolpersteine verlegt. Das Haus bot in den 1930er Jahren der Familie Klopstock ein Zuhause. Ihren Großeltern Hans und Frieda wird hier seit 2006 mit Stolpersteinen gedacht. Nun erhielten auch ihr Onkel Werner und ihre Mutter Hanna Ruth an gleicher Stelle Stolpersteine, so dass die Familie vervollständigt wurde. Den Anstoß dazu gaben u. a. Erika und Gerhard Schwarz, die dem Museum Fürstenwalde mit ihrem Buch „Das Rittergut Garzau und jüdische Zwangsarbeit“ die Familiengeschichte der Klopstocks offenbarten.
Die anschließende Gesprächsrunde mit Gisèle Cailloux eröffnete den Schülern der katholischen Schule Bernhardinum und des Geschwister-Scholl-Gymnasiums – zum Teil Paten für die Pflege der Stolpersteine - die Möglichkeit, ihre zahlreichen Fragen zum jüdischen Leben in Fürstenwalde und zur Verfolgung der Juden während der Zeit des Faschismus zu stellen und darauf sehr nachdenkliche Antworten zu erhalten.

 

Bilder von der Verlegung der Stolpersteine

Spruch der Woche

„Was ich rede, soll sich nicht drehen lassen wie ein Ring am Finger.“

(Joseph Victor von Scheffel deutscher Schriftsteller ,1826 – 1886)

 

DENKANSTOSS

 

„Den guten Steuermann lernt man im Sturme kennen.“

(Seneca römischer Philosoph ,1 vor Christus – 65) 

 

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