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Die Windfeldlüge

04. 07. 2021

Wie ein Gespenst geht die Lüge in den Köpfen einiger Mitbürger um, die Gemeindevertreter und Bürgermeister der Vergangenheit haben an der Erweiterung des Windfeldes 26 Werder/Zinndorf um 10 Windräder schuld. Diese Lüge wird so oft wiederholt, dass die aktiven Verbreiter selbst daran glauben. Man muss sich ja nicht an die Fakten halten. Wir aber wollen das tun.

Zur Erinnerung: Noch Ende der 1990iger Jahre wurden die ersten 9 Windkraftanlagen (WKA) im Windfeld 26 geplant und dann gebaut. Mit dem ersten Regionalplan Wind wurde das Windfeld 26 nicht nur bestätigt, sondern musste durch die Gemeinde beplant werden. Statt der theoretisch möglichen 55 Standorte wurden im Plan lediglich 24 und später noch einmal 4 bestätigt. Gegen den Willen der Gemeinde genehmigte das Umweltamt an der Kiesgrube Zinndorf weitere 3 Anlagen, die aber nicht errichtet wurden. Ab dem Jahre 2012 wurden durch die Rehfelde Eigenenergie eG. nochmals 2 Anlagen beantragt, genehmigt und errichtet. Damit stehen auf der Flur Werder /Zinndorf 30 Anlagen.

Der Teilregionalplan Windenergienutzung des Jahres 2018 verpflichtete die Gemeinde Rehfelde, ihre Planung im Windfeld 26 den neuen Vorgaben anzupassen. Um dies geordnet und unter Berücksichtigung der Interessen insbesondere der Einwohner von Werder und Zinndorf vorzunehmen, nahm die Gemeindevertretung bereits am 28.11. 2017 einen Beschluss zur B-Planung und einen weiteren zu einer Veränderungssperre an. Bedingt durch die neuen Mehrheitsverhältnisse in der Gemeindevertretung, die sich bereits vor den Kommunalwahlen 2019 abzeichneten, trat zwar die Veränderungssperre in Kraft, der B-Plan aber, der die Anzahl der Anlagen im gesamten vergrößerten Windfeld auf insgesamt 30 WKA begrenzen und dessen Kosten durch die Windkraftbetreiber getragen werden sollten, wurde bis heute nicht verabschiedet. Sollen doch die SPD, der Bürgermeister Patrick Gumpricht angehört, und die Grünen, die Partei der Stellvertretenden Bürgermeisterin Katrin Krupski, ihre weitreichenden Energiestrategien vehement vertreten. Rehfelde beschreitet seinen eigenen Weg. In letzter Minute wurde am 04.05.2021 ein Planer beauftragt und wenig später mit fadenscheiniger Begründung die Veränderungssperre letztmalig verlängert. Entgegen dem eigenen Beschluss vermeidet die Gemeinde eine Zusammenarbeit mit den Windkraftbetreibern. Die sich aus dem Verzicht einer zielführenden Kompromisslösung mit den Investoren ergebenden negativen Konsequenzen für die Gemeinde und ihre Bürger sind vorhersehbar. Sie werden vor den Bürgern verschwiegen.

Die neuen Flächen des Windfeldes gemäß Regionalplan lassen eine Vergrößerung der Zahl der Anlagen um weitere 10 auf 40 WKA zu. Die gegenwärtige Planung berührt nicht das Repowering der bestehenden Anlagen und damit auch nicht den Rückbau der Anlagen im 1000 Meter Abstandsbereich zu den Dörfern. Die Kosten der Planungen trägt die Gemeinde, da kein Vertrag mit den Antragstellern abgeschlossen wurde. Das vorliegende Angebot eines Investors, für jede Kilowattstunde erzeugten Stroms freiwillig 0,02 € zu zahlen – das wären 30-40 T €/pro Jahr und Anlage - blieb bislang von der Gemeinde unbeantwortet.

Ist sich angesichts der Gesetzeslage die gegenwärtige Bürgermeistermehrheit in der Gemeindevertretung des Spagats zwischen Wollen und Müssen, was den Zubau neuer Anlagen betrifft, bewusst?

Übernimmt sie die Verantwortung dafür, dass den gegenwärtigen und künftigen Generationen der Einwohner vorsätzlich immense Summen für die Haushalte entzogen werden?

Eine Antwort darauf wird es wohl nicht geben. Die Schuldigen für die eigenen Fehler hat man ja schon ausgemacht.

Ob das im Sinne der Wähler der Fraktionen und des Bürgermeisters ist, scheint mehr als fraglich zu sein.

 

Ihr Re (h) Auge

 

Bild zur Meldung: Die Windfeldlüge

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