"Rehfelder Gespräche" werden "Rehfelder Runde"
Nach langer Pause luden die Rehfelder Heimatfreunde zur 1.Rehfelder Runde 2021 am 25.08.2021 in den Bürgersaal Rehfelde zum öffentlichen Bürgergespräch ein.
Und die 1. Runde startete gleich mit einem brisanten Thema:
"Unser Wald- Opfer des ungebremsten Zuzugs?"
Geladene Gäste waren Frau Andreas, Fachbereich Bauverwaltung/Umwelt im Amt Märkische Schweiz, die sich leider kurzfristig entschuldigen musste,
Frau Krupski, Mitglied der Gemeindevertretung, 1. Stellv. Bürgermeister
Herr Hunger, Mitglied der Gemeindevertretung und Vorsitzender des Ortsentwicklungsausschusses (OEA), sowie
Herr Pietschmann, Leiter der Oberförsterei Waldsieversdorf.
Zur Begrüßung der ca. 30 anwesenden Gäste durch den Vorsitzenden des Heimatvereines, erklärte Herr Gamerschlag, warum gerade dieses Thema auf der Tagesordnung steht:
Es gäbe Unmut und Ärger in Rehfelde zu Fällarbeiten, wahrscheinlich auch, weil der Informationsfluss zu den Bürgern fehle.
Herr Hunger wurde gebeten, zum Stand der Beratungen im OEA zum Thema Wald zu berichten. In seinen Ausführungen verwies er auf den bestehenden Flächennutzungsplan, der klar bebaubare Flächen ausweisen würde und dass der politische Wille in der Gemeindevertretung, Wald in Bauland umzuwandeln, "sehr
klein" sei. Es müsse auch klar gestellt werden, dass nicht alles, was wie Wald aussehe, Wald ist.
Frau Krupski berichtete über mehrere Vereine und Initiativen, die sich zum Schutz des Waldes und der Erhaltung der Natur in Rehfelde gegründet haben. In einem umfangreichen Vortrag wurde deutlich, wie sehr sich Frau Krupski dem Thema Umwelt verbunden fühlt. Sie referierte über den Nutzen des Waldes für
Menschen, Umwelt und Tier und sprach sich sehr deutlich für mehr Schutzmaßnahmen aus. In diesem Zusammenhang wurde auch erwähnt, dass die Baumschutzsatzung von Rehfelde überarbeitet wird und strengere Vorgaben eingearbeitet werden.
Der OEA hat sich bereits in einer Lesung mit diesem Thema beschäftigt, plant noch in diesem Jahr eine Beschlussvorlage für die Gemeindevertretersitzung.
Eine Bürgerin gab den Hinweis, den Kronenumpfang von gefällten Bäumen bei der Zahl der neu zu pflanzenden Bäume zu berücksichtigen.
Herr Pietschmann verdeutlichte, dass der Wald vor einem Bauboom sicher wäre, wenn die Kommune einen "ordentlichen" Flächennutzungsplan erstellt. Er verwies auf die Pflichten von privaten Waldbesitzern, die in Gesetzen verankert sind. Die Oberförstereien bieten Schulungen für Waldbesitzer an, die freiwillig besucht werden können. Er berichtete von Projekten, die besonders schon Kindern die Notwendigkeit eines gesunden Waldes nahe bringen soll. Einen Hinweis gab der Oberförster der Gemeinde noch mit auf den Weg:
Es wäre schön, herauszufinden, wem private Wälder gehören, um mit den Besitzern ins Gespräch zu kommen und die Vorstellungen der Rehfelder zu kommunizieren.
Interessant wäre es, von der Amtsverwaltung zu erfahren, welche Waldflächen in den letzten 10 Jahren in Bauland umgewandelt wurden, wie der Bürgermeister sagte.
Herr Hunger und Frau Krupski äußerten sich zu einem Zuzug, der die Infrastruktur des Ortes berücksichtigt, deren Aufbau und Untehaltung viel Geld kostet. Es geht dabei um Kita-, Hort- und Schulplätze, um Strom- und Wasserversorgung, Straßenbau und Verkehrsanbindungen für den ÖPNV.
Eindringlich wurde von Einwohner gewünscht, dass die Gemeindevertretung sich klar zum Erhalt der Bäume und Grünflächen positionieren soll. Es sollte möglich sein, geschotterte Gärten, zugepflasterte Grundstücke schon mit der Erteilung der Baugenehmigungen zu verhindern.
Herr Hunger verwies darauf, dass jeder einzelne Bürger seinen Beitrag leisten muss, um ein grünes Rehfelde zu erhalten.
Nach einer interessanten Veranstaltung verabschiedete Herr Gamerschlag seine Gäste.
Die nächste Rehfelder Runde soll sich mit dem Thema Wasser beschäftigen.
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