Historischer Rückblick (Afghanistan)
Zurecht sagt man, dass man die Vergangenheit kennen sollte, um die Gegenwart zu meistern und die Zukunft zu gestalten.
Deshalb sei mit Fontane gesprochen auf das Jahr 1858 zurückgeschaut, um es mit dem Jahre 2021 zu verglichen sowie Analoges festzustellen.
Das lässt dann die Konsequenz für die Zukunft zu – keine Kriege, keine militärischen Auseinandersetzungen und keinen Terror unabhängig von den Motiven und Gründen.
Unsere Welt ist nur in Frieden und Zusammenarbeit mit allen, wörtlich allen Völkern und Staaten zu gestalten.
Das Trauerspiel von Afghanistan (1858) thematisiert in Form einer klassischen, für Fontane typischen Ballade die bis heute im Bewusstsein der Engländer verankerte Niederlage der Briten beim Rückzug aus Kabul im ersten anglo-afghanischen Krieg. Die Menschen in Afghanistan erleben Krieg eben nicht erst seit 30 Jahren. 1839 marschierten die Briten ein. Auf der Flucht vor dem Volksaufstand verloren sie 14 500 Leute.
Einmal mehr verjagen 2021 afghanische Volksgruppen (Taliban) westliche Truppen. Jetzt waren und sind es die Nato-Streitkräfte unter US-Führung. Die Taliban haben daraufhin viele Gebiete Afghanistans erobert und haben auch in der Hauptstadt Kabul die Macht übernommen. Das alles auf den Rücken und zu Ungunsten der Menschen in diesem Land und bei Verlust von kleinen Errungenschaften. Der Versuch eine Demokratie nach westlichen Muster zu errichten war gescheitert.
Nach einem Hinweis ergänzt:
Auch wenn nicht vergleichbar mit dem Jahr 1979, da damals völlig andere Bedingungen waren, mußten auch die sowjetischen Hilfstruppen das Land mit einer Niederlage 1989 verlassen. Danach siegten in heftigen Kämpfen auch schon die Taliban. Bis dann 2001/2002 mit Hilfe der NATO das Regiem mit Kasai errichtet wurde.
Das Trauerspiel von Afghanistan
(Ballade von Theodor Fontane, 30.12.1819, † 20.09.1898)
Der Schnee leis stäubend vom Himmel fällt,
Ein Reiter vor Dschellalabad hält,
"Wer da!" - "Ein britischer Reitersmann,
Bringe Botschaft aus Afghanistan!"
Afghanistan ! Ersprach es so matt;
Es umdrängt den Reiter die halbe Stadt,
Sir Robert Sale, der Kommandant,
Hebt ihn vom Rosse mit eigener Hand.
Sie führen ins steinerne Wachthaus ihn,
Sie setzen ihn nieder an den Kamin,
Wie wärmt ihn das Feuer, wie labt ihn das Licht,
Er atmet hoch auf und dankt und spricht:
"Wir waren dreizehntausend Mann,
Von Kabul unser Zug begann,
Soldaten, Führer, Weib und Kind,
Erstarrt, erschlagen, verraten sind.
Zersprengt ist unser ganzes Heer,
Was lebt, irrt draußen in Nacht umher,
Mir hat ein Gott die Rettung gegönnt,
Seht zu, ob den Rest ihr retten könnt."
Sir Robert stieg auf den Festungswall,
Offiziere, Soldaten folgten ihm all′,
Sir Robert sprach: "Der Schnee fällt dicht,
Die uns suchen, sie können uns finden nicht.
Sie irren wie Blinde und sind uns so nah,
So lasst sie′s hören, dass wir da,
Stimmt an ein Lied von Heimat und Haus,
Trompeter blast in die Nacht hinaus!"
Da huben sie an und sie wurden′s nicht müd′,
Durch die Nacht hin klang es Lied um Lied,
Erst englische Lieder mit fröhlichem Klang,
Dann Hochlandslieder wie Klagegesang.
Sie bliesen die Nacht und über den Tag,
Laut, wie nur die Liebe rufen mag,
Sie bliesen - es kam die zweite Nacht,
Umsonst, dass ihr ruft, umsonst, dass ihr wacht.
"Die hören sollen, sie hören nicht mehr,
Vernichtet ist das ganze Heer,
Mit dreizehntausend der Zug begann,
Einer kam heim aus Afghanistan."
Bild zur Meldung: Historischer Rückblick (Afghanistan)
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