Gedanken zum 4. Advent
Abhängig vom Wetter oder schon vom Klimawandel scheint es wieder eine grüne Weihnacht zu werden. Auch wenn man in der heutigen Zeit nicht gegen grün sein sollte – eine weiße Weihnacht wäre mir lieber. Übrigens, der Weihnachtsbaum war schon immer grün, jetzt soll er aber nachhaltig, wiederverwendbar grün durch Mietweihnachtsbäume, im Topf gepflanzte Weihnachtsbäume oder aus Kunststoffen gefertigt sein.
Die Aufgabe lautet, alles nachhaltig zu betrachten, also grün denken. Vor den Wahlen von 2019 wie auch 2021 wollten alle grüner als die Grünen sein. Das würde in der Konsequenz bedeuten ab 2022 grüner zu werden und das hieße Folgendes zu verbinden, denn grün heißt: Naturschutz und Tierwohl, Erneuerbare Energien statt Kohle und Atom sowie moderne, klimaneutrale Industrie und auch Wohnungen in lebenswerten Orten, gute Bildung und Betreuung der Kinder sowie breite Sport- und Freizeitangebote.
Viele Menschen reden über Grün, aber leben nicht so grün. Die Gewohnheiten und der Wunsch nach Komfort sind zu groß. Auf das Fliegen, Fleischessen und Autofahren sowie mit dem Schiff in den Urlaub touren will eine Mehrheit dennoch nicht verzichten. Eine Umfrage des Jugendforschers Simon Schnetzer beweist, dass das auch auf die Jugend zutrifft und präsentierte: Mit 56 Prozent sehen die meisten 14- bis 29-Jährigen im Klimawandel das wirtschaftlich-gesellschaftliche Thema, das ihnen Sorgen macht - mehr noch als die Zukunft des Rentensystems, steigende Preise oder eine drohende Spaltung der Gesellschaft. Auf der anderen Seite: Zwar sagen 27 Prozent, sie seien bereit, konsequent auf Flugreisen zu verzichten - aber 39 Prozent lehnen das ab. Die übrigen 34 Prozent kreuzten unverbindlich "vielleicht" an. Beim dauerhaften Verzicht auf das eigene Auto oder tierische Produkte sagt sogar mehr als die Hälfte "nein".
Das ist aber keine Frage der jungen Generation. Mancher will gleich aus der Kohleverstromung und dem Atomstrom aussteigen. aber Windkraftanlagen oder große Solarfelder in der Nähe werden gleichfalls abgelehnt. Viele Menschen geben sich auch ganz modern grün und sind für erneuerbare Energien, aber nicht vor der eigenen Haustür. Wie soll damit die Verdopplung der Anlagen, wie vom neuen Minister der Ampel angekündigt, realisiert werden? In Schipkau baut man derzeit das weltweit höchste Windrad mit 300 Meter Höhe. Die Gemeinde rechnet mit festen jährlichen Einnahmen und neuen Arbeitsplätzen. In Rehfelde werden derzeit alle Pläne zum Bau neuer Anlagen abgelehnt, viel Geld für Nichts ausgegeben und bewusst auf finanzielle Einnahmen in großer Höhe verzichtet. So auf die Einnahmen von 0,2 Cent pro Kilowattstunde (laut EEG 2921 §6) sowie die Planungssumme über einen städtebaulichen Vertrag mit den Investoren.
Es sind nicht nur Corona und das Impfen, das die Gesellschaft spaltet. Unsere Gesellschaft zerfällt immer mehr in Aktive und in Neinsager, die keine Lösungen anbieten und damit die Entwicklung blockieren. So wird „Für“ immer mehr zum „Gegen“ der Interessen der Menschen und ihr Dasein.
Einen wunderschönen 4. Advent
Ihr Re (h) Auge
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