Zur Bildungsoffensive
„Eine Investition in Wissen bringt noch die besten Zinsen“ erklärte einst Benjamin Franklin. Die Lage in Deutschland sowie Brandenburg ist anders und in Rehfelde stehen viele Aufgaben an.
Wieder einmal hat Pisa Bildungsmängel, jetzt im Lesen und Rechnen der 3. und 4. Klassen festgestellt. Sofort finden wir in der Presse Vorschläge zur Veränderung. Dabei hat man den Eindruck, dass die wirklichen Probleme, die Ursachen der Situation nicht angegangen werden und wir auf Veränderungen vergebens warten.
Zu begrüßen ist, wenn Grundschüler im neuen Schuljahr mehr Deutsch- und Matheunterricht erhalten und das Lesen einen größeren Stellenwert einnehmen soll. Die Erkenntnis, dass Ganztagsschulen gefördert werden sollen, wenn Geld und Lehrer vorgehalten werden können, klingt gut, wenn sie dann auch durchgesetzt würde. Die Kultusministerkonferenz hat Anfang Oktober die gesellschaftliche Bedeutung der Ganztagsschulen bzw. von Ganztagsangebote zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für schulisches Lernen nochmals unterstrichen. In Brandenburg hat die Zahl der Ganztagsschulen aber abgenommen und durch Corona sind viele Kooperationspartner für die AG weggebrochen.
In Rehfelde haben wir seit langem eine Grundschule mit offenen Ganztagsbetrieb, der die freiwillige Form der Ganztagsschule darstellt und wo die Aufgaben der Bildung und Betreuung in Kooperation zwischen Schule und Hort realisiert werden. Dazu ist eine direkte Verzahnung und gute Abstimmung der gemeinsam zu lösenden Aufgaben erforderlich. Die dabei bestehenden Probleme wurden im ersten Bildungsdialog umfassend dargestellt. Bereits am Beginn des Schuljahres 2021 hat der Schulelternsprecher, Sven Lange, formuliert: “Es gibt viel Energieverlust in der Kommunikation zwischen Schule, Hort, Gemeinde und Amt. Es mangelt an Transparenz.“ Aus meiner Sicht bleibt die Sicherung des erforderlichen Personals – der Lehrer in der Schule, der Erzieher im Hort und den KITA,s sowie der Küche im Fuchsbau - eine der Schlüsselfragen.
Wenn in Brandenburg davon gesprochen wird, dass bedingt durch die steigenden Schülerzahlen und Pensionierungen für das Schuljahr 2023/24 mit einem Einstellungsbedarf von 1600 Lehrerstellen zu rechnen ist und dabei die gegenwärtigen hohen Ausfälle durch Dauerkranke und Minderstunden nicht berücksichtigt sind, scheint die Lage sehr zugespitzt zu sein. Dieser Fehlbesatz beginnt ja schon im Bereich der Kindereinrichtungen. Im Land Brandenburg fehlen aktuell 11.000 Vollzeitkräfte in Kindereinrichtungen und das bei rund 3000 fehlenden Plätzen für Kinder. In Rehfelde im Hort „Raxli – Faxli“ und in den KITA.s, wo zum Beispiel in Zinndorf die Betreuungszeit mangels Kräfte gekürzt wurde.
Es gibt natürlich auch eine wesentliche Verantwortung für die Elternhäuser. Wenn Kinder nicht zuhören, nicht nachlesen und nicht verstehen, kann das nicht nur an der Bildungspolitik und an der jeweiligen Schule liegen. Die häuslichen Bedingungen, die Erziehung zum Lernwillen, die Zeiten beim Zocken vor dem Computer, die sportlichen Betätigung und der Drang nach Wissen haben großen Einfluss. Manches Mal fehlt auch der Druck, der Zwang, das Muß zum Lernen, oder die allgemeine Atmosphäre und auch der Glückwunsch für Ergebnisse. Auch den möglichen häuslichen Terror und die Gewalt sowie das Mobbing in der Schule, Hort und auf der Straße würde ich nennen wollen.
Suchen wir gemeinsam nach den Fehlern, die wir in der Vergangenheit nicht korrigieren, aber in der Zukunft vermeiden können.
Ihr Re(h) Auge
PS: Interessant ist, dass der Bildungsausschuss der Gemeinde Rehfelde sich am Dienstag mit dem „Entwurf des Eckpunktepapieres zur Entwicklung des Bildungsstandortes Rehfelde“ beschäftigt und dabei die inhaltliche Gestaltung einer Ganztagsschule und „Gesunden Schule“ sowie einer Schule mit Integration und Inklusion thematisiert werden. (Hier zur Tagesordnung, TOP 9 )
Bild zur Meldung: Zur Bildungsoffensive
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