Zur Armut in Deutschland
Einem Kommentar in der MOZ folgend stellt sich die Frage: „Stimmt die Aussage der Bertelsmann – Stiftung, dass 2.88 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland von Armut bedroht sind?“
Unsere Antwort: „Im Prinzip ja, aber unrecht hat der Kommentator mit der Bemerkung, dass diese Frage der Armut übertrieben sei und ja recht hat der Kommentator damit, dass diese Aussage so zu pauschal dargestellt wurde!“
Bemerkung:
Keiner sollte die Frage der Armut nur von der Zunahme der Harz IV, jetzt Bürgergeldempfänger, ableiten, denn dann werden die Zahlen der Armut von deutschen Staatsbürgern mit den Zahlen der Flüchtlinge aus aller Welt und insbesondere aus der Ukraine gekoppelt und so auch verdeckt. Man wünschte sich eine differenziertere Einschätzung der Stiftung, obwohl das aus unserer Sicht Aufgabe des Staates, sprich der Regierung wäre. Für Brandenburg trifft die Aussage zu, dass jeder fünfte Kind und Jugendlicher von Armut betroffen ist.
Dazu dürfte der Krieg Russlands gegen die Ukraine die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr rund 175 Milliarden Euro kosten. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen des IW, die in Köln veröffentlicht wurden. Dies entspreche pro Person Wohlstandsverlusten von etwa 2000 Euro jährlich. (dpa/afp)
Den Wohlstandsverlust und diese Armut kann man nur mit Steuergeldern mindern und anderseits mit Arbeit der Betroffenen verhindern.
Aber Deutschland droht nach Einschätzung der staatlichen Förderbank KfW, dass wegen des Fachkräftemangels noch in diesem Jahrzehnt eine „Ära anhaltend stagnierenden, womöglich schleichend schrumpfenden Wohlstands. Das Fundament für weiteres Wohlstandswachstum bröckelt“. Das Fehlen von Fachkräften behindert laut KfW bereits die Geschäftstätigkeit jedes zweiten Unternehmens. Auch die Arbeitsproduktivität stagniere stark.
Um gegenzusteuern, müsse das Arbeitskräfteangebot durch Zuwanderung qualifizierter ausländischer Kräfte gesteigert werden. Notwendig sei auch eine höhere Erwerbsbeteiligung von älteren Beschäftigten und Frauen.
Dabei ist nicht zu übersehen, dass die weltweiten Krisen die soziale Ungleichheit weiter verschlechtern. Erstmal seit 25 Jahren haben Reichtum und Armut gleichzeitig zugenommen. Durch den Anstieg der Preise sind die Millionäre und Milliardäre noch reicher geworden. Lebensmittel- und Energiekonzerne haben ihre Gewinne mehr als verdoppelt. Anderseits wissen Millionen nicht wie sie Energie und Lebensmittel bezahlen sollen.
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