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Faschismus 1923

04. 10. 2023

Es lohnt sich den folgenden Artikel unseres Lesers mit der Situation in der Welt und leider auch in Deutschland zu vergleichen.

Die Analyse von Clara Zetkin des Faschismus vor rund 100 Jahren scheint im Wesentlichen für die heutige Lage in vielen Ländern, so auch bei uns, sehr aktuell zu sein.

 

Hier der Artikel:

Der Historiker Jörn Schütrumpf hat uns auf eine erste Analyse des Faschismus aufmerksam gemacht, die vor 100 Jahren von Clara Zetkin (1857-1933) dem Erweiterten Plenum des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI) vorgelegt wurde.  Sie war als junge Frau in Leipzig nicht nur zur Französisch- und Englischlehrerin ausgebildet worden, sondern auch zur Italienischlehrerin. Die damals schon Schwerkranke ließ alle erreichbare italienische Presse über den in Italien aufsteigenden Faschismus ans Krankenbett bringen und war zu Erkenntnissen gekommen, die sie unbedingt den Genossen in Moskau vortragen wollte und die auch bis heute ihre Bedeutung nicht verloren haben. 

Der erste Unterschied zur klassischen Konterrevolution, den Clara Zetkin herausarbeitete, war: «… der Träger des Faschismus ist nicht eine kleine Kaste, sondern es sind breite, soziale Schichten, große Massen, die selbst bis in das Proletariat hineinreichen.» Das, was in Westeuropa die sozialistische Bewegung so erfolgreich gemacht hatte – die Vision von einer besseren Welt –, hatten die Faschisten verstanden, in einem scheinrevolutionären Programm zu präsentieren. Weil Italien nicht aus der Nachkriegskrise herauskam, wandten sich ihm Massen aus sehr unterschiedlichen Schichten zu. Der Faschismus wurde «ein Asyl für politisch Obdachlose, für sozial Entwurzelte, für Existenzlose und Enttäuschte,» meinte Zetkin. «Nur wenn wir verstehen, dass der Faschismus eine zündende, mitreißende Wirkung auf breite soziale Massen ausübt, die die frühere Existenzsicherheit und damit häufig den Glauben an die Ordnung von heute schon verloren haben, werden wir ihn bekämpfen können.»

Für Clara Zetkin lag es «auf der Hand, dass der Faschismus in den einzelnen Ländern verschiedene Charakterzüge trägt, je nach den vorliegenden konkreten Verhältnissen. Jedoch zwei Wesenszüge sind ihm in allen Ländern eigen: ein scheinrevolutionäres Programm, das außerordentlich geschickt an die Stimmungen, Interessen und Forderungen breitester sozialer Massen anknüpft, dazu die Anwendung des brutalsten, gewalttätigsten Terrors.» 

Wir werden ihn nicht auf militärischem Wege allein überwinden – um diesen Ausdruck zu gebrauchen –, wir müssen ihn auch politisch und ideologisch niederringen. […] Wir müssen mit größter Energie den Kampf aufnehmen nicht nur um die Seelen der Proletarier, die dem Faschismus verfallen sind, sondern auch um die Seelen der Klein- und Mittelbürger, der Kleinbauern, Intellektuellen, kurz, all der Schichten, die heute durch ihre wirtschaftliche und soziale Stellung in wachsenden Gegensatz zum Großkapitalismus kommen…Der Faschismus fragt nicht, ob der Arbeiter im Betriebe eine weiß-blau bayerisch angestrichene Seele hat, für die schwarz-rot-goldene Bourgeois-Republik oder für das rote Banner mit Sichel und Hammer schwärmt, ob er die Rückkehr der Wittelsbacher wünscht, sich für Ebert begeistert oder lieber unseren Freund Brandler als Präsidenten der deutschen Sowjetrepublik sehen möchte. Ihm genügt, dass er einen klassenbewussten Proletarier vor sich hat, und den schlägt er nieder. Deshalb müssen sich die Arbeiter ohne Unterschied der Partei und der Gewerkschaftsorganisation zum Kampfe zusammenfinden. Und zwar, wie Zetkin das nennt, zu einer «Proletarischen Einheitsfront», also dem Gegenteil der damals üblichen Spaltungspolitik der Bolschewiki. «Wir müssen danach trachten, dass wir die sozialen Schichten, die jetzt dem Faschismus verfallen, entweder unserem Kampfe eingliedern oder sie zum mindesten für den Kampf neutralisieren. […] Ich lege dem die allergrößte Bedeutung bei, dass wir mit allem Zielbewusstsein, mit aller Konsequenz den ideologischen und politischen Kampf um die Seelen der Angehörigen dieser Schichten aufnehmen, die bürgerliche Intelligenz mit einbegriffen.»         

E.S.

 

Bild zur Meldung: Faschismus 1923

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