Die böse 7
In der Erinnerung nur ein Spiel aus der Kindheit, in dem man alles verlieren konnte. Dazu die Märchen von den 7 Zwergen mit den Vergiftungsmöglichkeiten und den 7 auf einen Streich, wie man Gewinner sein kann. Aktuell die G7, die die Welt dominieren wollen und deren Einfluss gerade sinkt.
Heute am 7. Oktober feiert man in Zinndorf das Oktoberfest und trifft sich mit polnischen Freunden aus Zwierzyn. Ein Fest, das es erst in diesem Jahrhundert gibt und nicht dem in München nacheifern soll. Eher steht es für Ernte- und Dorffest, Freundschaftstreffen, Repräsentanz der Gemeinde, des Ortsteils und der ehrenamtlichen Tätigkeit in Verein und Feuerwehr. Es macht trotz der vielen Arbeit Spaß sowie Freude am Leben und stärkt die Gemeinsamkeit, die gegenwärtig in Rehfelde und anderorts so etwas dahinzuschwinden scheint.
Mancher denkt aber auch an den 7. Oktober als den Staatsfeiertag eines 1990 „abgewickelten“ Staates. Die einen tun dies nur mit Genugtuung und fortbestehendem Hass im Herzen. Andere schauen mit geteilter Freude auf das Ereignis, da das Leben sie in den zurückliegenden 30 Jahren gebeutelt hat. Angestellt werden nichts bringende Vergleiche und Aufrechnungen, die aber das Leben nicht verbessern, da keine Lehren gezogen werden. Wie schon mehrmals betont arbeiten die Ostdeutschen länger und bekommen 22% weniger Lohn. Die umfangreichen Kunst- und Literaturwerke, die sportlichen Erfolge, gewaltigen Potenziale an Wissenschaft sowie Erfahrungen in Bildungssystem, Gesundheitswesen aus der Zeit der DDR wurden und werden negiert. Oft, nicht nur in Filmen und Büchern, wird der antifaschistische Staat im Osten Deutschlands einseitig auf Stasi reduziert und die Lebensleistungen seiner Bürger in Stadt und Land diskreditiert. So manchem Drehbuchautor bis hin zum Politiker fällt nichts anderes ein, Ostdeutsche als „Jammerlappen“ zu diffamieren. Den Höhepunkt aber bildet die pauschale Behauptung „Der Ossi ist ein Nazi“. Hier erlaubt sich der Autor die Bundesrepublik daran zu erinnern, dass die DDR keine Globkes, Oberländer, Filbinger, Heusinger, Kiesinger u. a. in Führungspositionen ihres Staates hievte. Eine DDR hätte zumindest mit flammendem Protest gegen die ekelhafte Verehrung eines faschistischen Kriegsverbrechers reagiert. Höchst bezeichnend war der stürmische Beifall, den die im kanadischen Parlament Anwesenden dem Mitverantwortlichen am Massenmord von tausenden unschuldigen Zivilisten zollten. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij ballte während der Ehrung des SS-Mannes seine Hand zur Siegesfaust, Die deutsche Botschafterin in Kanada, Sabine Sparwasser, hat sich an den stehenden Ovationen für Jaroslaw Hunka beteiligt. Ist die offizielle Rehabilitierung des Faschismus in Deutschland schon so weit fortgeschritten? Ist das einer der Gründe, die 60 Prozent bei einer kürzlichen Umfrage zu der Feststellung bewogen, dass der Osten und der Westen auseinander rücken?
Achten wir darauf, dass wir jetzt nicht von rechts zusammenwachsen und im Kriegsgeschrei sowie in Hetze ersticken
Ihr Re (h) Auge
Bild zur Meldung: Die böse 7
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