Kolumne - Gedenken und Mahnen
Der 75. Jahrestag der Befreiung - die Bezeichnung wurde 1985 durch Richard von Weizsäcker auch in den offiziellen Sprachgebrauch der BRD eingeführt - möge Anlass sein in die Welt schauen zu dürfen, zu gedenken und zu mahnen .
Der 2. Weltkrieg mit über 50 Millionen Toten mahnt uns, für den Frieden und gegen Krieg einzutreten. Erinnern wir uns an die Tage, als die Sowjetarmee am 16. April 1945 noch einmal antreten musste, um den unter Todesandrohung befohlenen erbitterten und zugleich sinnlosen Widerstand der deutschen Wehrmacht und von Hilfstruppen an den Seelower Höhen zu überwinden. Denken wir an den weiteren verlustreichen Vormarsch nach Berlin, bei dem am 21. April auch Rehfelde, Werder und Zinndorf befreit wurden. Denken wir an den 30. April als die Sowjetfahne zum ersten Mal auf dem Reichstag gehisst wurde. Dann die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai, die nicht zuletzt auch dem Morden in den Konzentrationslagern und Ghettos ein Ende setzte. Dazu gehören aber auch die durch Amerikaner und Briten zerbombten deutschen Städte, wie am 13. Februar Dresden, eine Antwort auf Coventry und London, denken wir an den Krieg im fernen Osten, der erst im Februar 1946 endete und mit dem unbegründeten Abwurf von Atombomben durch die USA in die Geschichte eingegangen war. Die Opfer und die materiellen Schäden waren letztendlich nicht mehr genau zu erfassen, das menschliche Leid unermesslich. Die Erinnerung an die NS-Verbrechen und deren Folgen sind unverzichtbar, weil daraus die Verpflichtung für den Kampf um Frieden erwächst.
Trotz langer Friedenszeit in Europa, unterbrochen durch den Krieg der NATO gegen Jugoslawien, und insbesondere im Hinblick auf die vielen Kriege in der Welt steht noch immer die Frage nach Krieg oder Frieden. Nach dem Kalten Krieg jetzt der Krieg durch weitere Aufrüstung, die weltweit forciert wird. Mit einem Militärhaushalt von 649 Mrd. US$ im Jahr 2020 haben die USA die Führung inne. Dagegen nehmen sich die 61,4 Mrd. US$ Russlands, das als die große Gefahr des Weltfriedens propagiert wird, eher bescheiden aus. Zur Zufriedenheit der USA und der NATO wird Deutschland in diesem Jahr 49,5 Mrd. US$ für Rüstung ausgeben. Das ist eine Steigerung um 10 %, der größte Zuwachs unter den Top-15-Staaten der Welt. Bis 2025 will die BRD ihre Militärausgaben von 1,2% auf dann 1,5 % des Bruttoinlandsproduktes steigern. Dass dies erst der Beginn einer unglaublichen Rüstungsspirale ist, zeigt der Vorstoß, 138 neue Kampfflugzeuge anzuschaffen. Darunter sollen 45 F-18 der USA gekauft werden, um die „nukleare Teilhabe“ Deutschlands zu sichern, damit deutsche Flugzeuge die in Büchel lagernden amerikanischen Atomwaffen ins Ziel bringen können. Es stellt sich die Frage, ob wir Deutschen die Lehren aus dieser Vergangenheit wirklich gezogen haben.
Deshalb steht die Forderung, alle Kriege sofort zu beenden, im Interesse der Sicherung des Friedens alle amerikanischen Atomwaffen von deutschem Boden zu verbannen und eine weltweite Abrüstungsspirale in Gang zu setzen. Der Frieden ist nur mit diplomatischen Mitteln zu sichern.
Zurecht mahnt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: „ Wer den Weg in die Barbarei kennt, der muss den Anfängen wehren.“
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